Bekämpfung der Schimmelpilzbildung:
Die Abhängigkeit zwischen Feuchte, Temperatur und
Sättigung der Luft wird im „Mollier - h-x –Diagramm“ dargestellt. Das Verständnis für das Diagramm ist daher bei der
Schadensbegutachtung von Schimmelschäden von elementarer Bedeutung.
Beispiel:
In der Raummitte des Zimmers wird eine
Raumtemperatur von 20°C und eine relative Feuchte von 50%
gemessen, sind dies ca. 7,5 g Wasser / kg Luft. An der Wand mit z.B. 15°C ergibt dies bei gleicher absoluter Feuchte gleich ca. 68% relative Feuchte. Der Taupunkt (mit 100% relative Feuchte) ist von
der absoluten Feuchte abhängig und liegt in diesem Fall bei
ca. 9,5°C.
Schimmel in den Wohnungen wird in der heutigen Zeit immer mehr zum Problem. Als Ursachen werden häufig pauschale Argumente wie z.B. „falsches Lüftungsverhalten“ oder „Schimmel durch Kunststofffenster“ ausgegeben. Diese unsachgemäßen Argumente führen danach meist zu Streitigkeiten zwischen Mieter und Vermieter.
Etwa 20-25% der Schimmelprobleme in Wohnungen gehen auf Baumängel sowie zu gleichen Teilen auf falsches Lüftungs- und Nutzerverhalten zurück. In 45-55% der Fälle kommt beides zusammen. (Quelle Verbraucherzentrale Bundesverband)
Bei zu niedrigen Wandoberflächentemperaturen an Gebäudeecken und Wärmebrücken kann ein Schimmelbefall durch Lüften alleine nicht vermieden werden!
In
der Regel kann bei Schimmelbefall in einer Mietwohnung der Mieter je nach Schadensbild die
Miete um 10-25% kürzen. Ein Nachweis über einen reinen nutzerbedingten Schimmelbefall
oder Bauwerksmängel ist dabei meist nur sehr schwer zu
führen.
Deshalb sollte die Ursachenermittlung und die Auswahl der Sanierungsmethode mit größtmöglichen Sachverstand und Erfahrung geführt werden. Jede Sanierungsmethode hat seine Vor- und Nachteile. Aufgrund der langen Betrachtungszeit eines Gebäudes von mehreren Jahrzehnten muss die geeignete Methode langfristigen und dauerhaften Schutz bieten. Ausschlaggebend darf bei einer Sanierung deshalb auch niemals der Preisvergleich zwischen den verschiedenen Systemen sein.